Überall ist plötzlich vom »Recht auf Stadt« die Rede, die zunehmend zum lukrativen Spekulationsobjekt mit ausgelagerten Mietskasernen zu verkommen droht. Zwischen steigenden Mietpreisen und immer knapper werdendem Wohnraum werden dabei allzu oft die Menschen selbst vergessen: Dabei sind sie es, die all den neuen wie alten Siedlungen einer Stadt ein Gesicht verleihen. Siedlungen, die zum Teil selbst die Größe eigenständiger Kleinstädte erreichen und nicht selten auch deren Strukturen widerspiegeln, mit allem Für und Wider. Was bedeutet eine solche „Stadt in der Stadt“ für das Zusammenleben – welche Probleme werden dadurch geschaffen, welche gelöst? Und wie möchten, wie können wir miteinander leben?
Das Projekt begann Mitte September 2019 mit offenen Wohnzimmern in den drei Siedlungen und wurde auf Grund der Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 umgearbeitet und zum Teil in den digitalen Raum verlegt. Ausgangspunkt in jeder Siedlung sind Telefonzellen-große Reisebüros, die gut sichtbar auf den „Dorfplätzen“ aufgestellt sind. Sie sind Infopoint und Gateway zum digitalen Angebot des Kunstprojekts. Bei ihnen liegen ungewöhnliche Reiseführer aus, die ein breites Angebot an verschiedenen Touren, Aktivitäten und Attraktionen beinhalten. Von hier aus begibt man sich auf die Reise in die Nachbarschaft. Durch einen Telefonanruf oder über unsere Website wird man mit der Reiseleitung verbunden, die, mit spannenden Geschichten und fantastischen „Fakten“, ein verspieltes Neu-Erleben der eigenen oder aber auch der fremden Siedlung ermöglicht..
Egal ob Sie um 3:00 früh die ruhigsten Stunden des Tages genießen, oder einen 10.000er (cm) besteigen wollen – wir haben garantiert das passende Angebot für Sie!
Mitmachen ist gratis. Von 3.10-01.11.2020 jederzeit spielbar. Wir empfehlen das Verwenden von Kopfhörern. Alle Infos auf siedlerwien.at.
In Kooperation mit dem Werk X. Gefördert durch SHIFT III.
Team:
Philipp J. Ehmann (play:vienna), Hannah Lioba Egenolf, Victoria Halper, Clara Hirschmanner (play:vienna), Kai Krösche, Tamara Raunjak, Verena Strasser
Fotos von: Isabella Hewlett